TikTok, einer der beliebtesten Social Media-Kanäle junger Menschen, funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Je krasser, umso mehr Reichweite. Unter diesem Motto werden immer wieder neue Challenges viral, die nicht selten fragwürdige Handlungen beinhalten. Von Geburtstagsschlägen über das Würgen bis zum Umfallen bis hin zu gefährlichen Stunts wie dem Auftragen von Deo auf die Lunge - die Liste scheint endlos. Doch warum nehmen Jugendliche an solchen riskanten Trends teil? Die häufigste Antwort lautet: Anerkennung. Auch auf TikTok dreht sich alles ums Liken und gesehen werden.
Diese Entwicklungen stellen Eltern und Lehrkräfte vor große Herausforderungen. Wie spricht man mit Kindern und Jugendlichen über die Gefahren und Konsequenzen solcher Challenges? Wie können Eltern ihre Kinder fit machen für den verantwortungsvollen Umgang mit Social Media? Und welche Rolle spielt die Aufklärung und Bildungsarbeit in Schulen?
Über diese wichtigen Themen sprach am vergangenen Montagabend Fabian Karg, stellvertretender Direktor des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg und Gymnasiallehrer für Deutsch, Englisch, Sport und Medienbildung, am Franziskus Gymnasium Mutlangen. Unter dem Titel "Alles TikTok oder was?" diskutierte er mit Eltern und Erziehenden über die aktuellen Trends in der digitalen Welt und mögliche Handlungsstrategien.
In seinen Thesen des Abends betonte Karg die Bedeutung gemeinsamen Lernens über die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. "Wir müssen unsere Kinder nicht vor allem beschützen, aber wir müssen sie begleiten", so der Experte. Er appellierte zudem an die Verantwortung der Gesellschaft, positive Beziehungen für die jungen Generationen zu ermöglichen und betonte die Notwendigkeit, die Problemlösefähigkeit der Kinder zu schulen, um sie bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten.
Der Abend am Franziskus Gymnasium Mutlangen zeigte deutlich, dass der Umgang mit digitalen Medien und den damit verbundenen Herausforderungen eine gemeinsame Aufgabe von Eltern, Erziehenden und Bildungseinrichtungen ist. Nur durch eine enge Zusammenarbeit können wir die jungen Menschen auf ihrem Weg durch die digitale Welt begleiten und sie zu verantwortungsbewussten und reflektierten Nutzern machen.