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Details zur Veranstaltung

24.11.2025

Wehrpflichtdebatte im Klassenzimmer: Jugendoffizier Ströhlein diskutiert mit Schülern am Franziskus Gymnasium

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht hat das Franziskus Gymnasium Oberleutnant Frederick Ströhlein, Jugendoffizier aus Ellwangen, zu einer Unterrichtsstunde der politischen Bildung eingeladen. Ziel der Veranstaltung war es, zur Meinungsbildung beizutragen und sicherheitspolitische Fragen mit Schülerinnen und Schülern sachlich zu diskutieren.

Ströhlein zeichnete zu Beginn ein Lagebild der Sicherheitsentwicklung in Deutschland und betonte die Verzahnung militärischer und ziviler Sicherheit. In einem globalisierten Umfeld mit schwer kalkulierbaren Risiken, so seine Argumentation, komme einer funktionsfähigen Bundeswehr besondere Bedeutung zu. Er stellte dabei heraus, dass ein modernes Militär neben Landes- und Bündnisverteidigung auch internationale Friedensmissionen sowie Katastrophenhilfe übernimmt.

Ein Schwerpunkt lag auf der Frage, ob eine allgemeine Wehrpflicht unter den heutigen sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen sinnvoll sein könnte. Ströhlein verwies darauf, dass ein Pflichtdienst junge Menschen in sicherheitspolitische Themen einbinden, Vorurteile abbauen und das gesellschaftliche Vertrauen in staatliche Institutionen stärken könne. Die Rolle der Jugendoffiziere sei dabei ausdrücklich politische Bildung und nicht Rekrutierung.

Die Schülerinnen und Schüler beteiligten sich mit kritischen Nachfragen. So fragte eine Schülerin, ob eine erneute Wehrpflicht tatsächlich die Einsatzbereitschaft erhöhe oder ob sie vielmehr Ausbildungskapazitäten binde und zusätzliche Kosten verursache. In der offenen Diskussion wurden unterschiedliche Perspektiven sichtbar: zwischen dem Anspruch, Sicherheit zu gewährleisten, und der Sorge, junge Menschen zu stark zu verpflichten. Genau diese Spannungsfelder sollten sichtbar gemacht werden – als Beitrag zur politischen Bildung und zur fundierten Meinungsbildung an der Schule.